Keine Aktivitäten, keine Sportangebote und keine Chance, Deutsch zu lernen: Im Corona-Lockdown hatten Geflüchtete es besonders schwer. Deshalb startete die Stadtversammlung der Frankfurter Katholikinnen und Katholiken Ende Mai eine Spendenaktion für das Henriette-Fürth-Haus. Ziel war es, 2000 Euro zu sammeln, um der Caritas-Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Gutleut-Viertel den Kauf eines Outdoor-Schachs und einer Tischtennisplatte zu ermöglichen. Nun ist die Aktion abgeschlossen – mit tollem Ergebnis: Gespendet wurden 3.132,73 Euro, den Scheck überbrachte der Vorstand der Stadtversammlung persönlich.
Die Freude bei den Zuständigen in der Gemeinschaftsunterkunft war groß, können nun doch sogar über die geplanten Anschaffungen hinaus Ideen umgesetzt werden. Wie genau das zusätzliche Geld investiert werden soll, wird jetzt beraten. „Durch die große Spendensumme haben wir die Möglichkeit, nochmal mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch zu gehen, welche aktuellen Wünsche und Bedarfe sie für das Außengelände haben“, freute sich Anne Grothe, im Henriette-Fürth-Haus für die Ehrenamtskoordination zuständig.
Viele neue Möglichkeiten
Auch Caritasdirektorin Gaby Hagmans war die Freude über die gelungene Aktion anzumerken. „Ich bin überwältigt und dankbar über die große Spendenbereitschaft in den Kirchengemeinden. Die hohe Summe aus der Pfingstsammlung eröffnet unserer Einrichtung für Geflüchtete viele Möglichkeiten, das Außengelände für die Bewohnerinnen und Bewohner attraktiver zu gestalten“, sagte Hagmans. In der Notunterkunft für Geflüchtete leben knapp 300 Menschen. Viele davon sind alleinstehende Männer, für die es nur wenige Angebote zur gesellschaftlichen Integration und Teilhabe gibt. Das soll sich mit Hilfe der Aktion nun ändern.
Beeindruckt vom Engagement des Teams
Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung, hatte die Einrichtung schon vor der Pandemie einmal besucht und zeigte sich nun abermals beeindruckt vom Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Hier arbeiten Menschen mit enormem Engagement für die Bewohnerinnen und Bewohner. Mit unserer Spende aus der Stadtkirche zeigen wir unsere Wertschätzung für ihre Arbeit und den Bewohnenden, dass wir alle Frankfurt sind.“ Es sei toll, dass in dieser Unterkunft so viel möglich gemacht werde, zum Beispiel auch eine Impfaktion gegen Corona. Es gebe unter anderem eine muttersprachliche Beratung für traumatisierte Menschen und eine pandemiekonforme Kooperation mit der nebenan gelegenen Seniorenwohnanlage.
Vorstandsmitglied Kevin Herrmann sagte nach der Übergabe, ihm sei erst jetzt bewusst geworden, wie sehr die Corona-Pandemie gerade Geflüchtete zusätzlich in ihrer Situation belastet habe. „Ich bin beeindruckt und froh, dass hier im Henriette-Fürth-Haus alles getan wird, um Geflüchtete in ihrer besonderen Situation zu unterstützen. Wir freuen uns sehr, dass die Spende dem Haus jetzt zusätzliche Möglichkeiten bietet, das Außengelände weiter zu gestalten, sodass es gerade diesen Gruppen einen guten Ausgleich bieten kann.”
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