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21. Okt 21 | Gottesdienst zum Rentenbeginn


Pastoralreferentin Pia Arnold-Rammé und Pfarrer Gunter Volz, hier beim anschließenden Empfang, haben den Ruhestandsgottesdienst organisiert. Foto: Rolf Oeser

Endlich Zeit fürs Hobby oder Ehrenamt, für die Familie und für die Weltreise – so erfüllt stellen sich junge Menschen oft die Rente vor. Doch kommt der Punkt, an dem man aus dem Berufsleben ausscheidet, erweist sich das für viele als gar nicht so einfach. „Ich habe mal gehört, die Rente sei eine der größten Krisen des Lebens“, sagt Pia Arnold-Rammé, Pastoralreferentin bei der Katholischen Stadtkirche. Kein Wunder: „Ab dem Alter von sechs Jahren sind wir durchgehend in Abläufe eingebunden, haben zu tun und soziale Kontakte entstehen automatisch.“ In der Rente fällt das alles weg. „Das ist ein Einschnitt, den man sich bewusst machen muss“, so die Pastoralreferentin.

Gunter Volz, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach, war vor einiger Zeit in Hamburg auf einen evangelischen Gottesdienst gestoßen, der sich insbesondere an Menschen richtet, die den Wechsel in den Ruhestand vor sich oder unmittelbar hinter sich haben. Davon ließ er sich inspirieren und ging auf Arnold-Rammé zu: „So etwas sollte es hier auch geben, aber ökumenisch“. Einschulungsgottesdienste ökumenisch zu feiern, habe sich zu einer guten Tradition entwickelt, „warum nicht so etwas auch beim Abschied aus dem Berufsleben anbieten?“, sein Gedanke.


Das Thema: Aufbruch


Aus diesem Impuls entstand der Gottesdienst „Berufsende – ein neuer Anfang“ in der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster mit anschließendem Empfang. Mehr als 25 Personen nahmen daran teil und kamen anschließend im Dominikanerkloster bei Wein, Saft und Brezeln ins Gespräch. Die Predigt drehte sich um das Thema Aufbruch. Abram bricht in hohem Alter noch einmal mit seiner ganzen Familie auf. Das ist gewagt. Auch der Aufbruch in den Ruhestand stellt Menschen vor neue Herausforderungen. „Viele von ihnen hatten in Coronazeiten vom Berufsleben Abschied genommen“, berichtet Volz. Arbeitsplatz räumen, ein Gruß aus dem Homeoffice, ein Schreiben im Briefkasten – zu mehr kam es nicht am Ende von jahrzehntelanger Berufstätigkeit, „die waren sehr froh, sich mal mit anderen austauschen zu können – und sie waren auch froh über den festlichen Rahmen, über Musik und Segen“, so der Eindruck von Volz.

Pia Arnold-Rammé freut sich rückblickend besonders, dass fast alle Anwesenden sich nach dem Gottesdienst einen persönlichen Segen geben ließen. Und auch die Gespräche auf dem anschließenden Empfang habe sie als wertvoll empfunden.

Selbst wenn in Zukunft auch wieder in den Betrieben und Behörden Abschied gefeiert werden könne, sind sich beide einig, dieses Angebot fest in den Jahreskalender aufzunehmen. „Gelegenheit bieten, Innezuhalten, zurück, aber auch nach vorne zu schauen, das ist doch ein wichtiges Merkmal von Gottesdiensten“, so Volz. „Kirche soll meiner Meinung nach das aufgreifen, was die Menschen beschäftigt, und dazu gehören eben auch sich verändernde Lebenssituationen und Übergänge“, bekräftigt Arnold-Rammé die Absicht, solch einen Gottesdienst zu wiederholen.

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