KiFaZ der Diakonie zog mit bei der großen Kinder-Demo durch die Frankfurter Innenstadt
„Hört uns zu!“ – laut und bunt machten mehr als 300 Kinder und Familien am 26. Mai während einer Demonstration mitten über die Hauptverkehrsstraßen der Frankfurter Innenstadt auf die Kinderrechte aufmerksam. In der Paulskirche wurden sie von Stadträtin Sylvia Weber begrüßt. Vorne dran mit dabei: Die Kinder und Familien aus dem KiFaZ Innenstadt der Diakonie Frankfurt und Offenbach. „Es war ein voller Erfolg“, sagt Leiterin Maria Spathopoulou.
Erstmals gingen Kinder und ihre Familien während der Aktionswoche „Stadt der Kinder“ für Kinderrechte auf die Straße. Der Demonstrationszug führte sie vom Spielplatz Roter Platz in der Eschenheimer Anlage über die Konrad-Adenauer-Straße, Kurt-Schumacher-Straße und die Berliner Straße bis zur Paulskirche und über die Hauptwache und Große Eschenheimer Straße wieder zurück. „Wir sorgten für Wirbel, die Leute blieben stehen und erkundigten sich, wofür wir demonstrieren und wir konnten unser Material zu den Kinderrechten, das wir erarbeitet hatten, verteilen“, sagt Maria Spathopoulou.
Kinder verschaffen sich Gehör
Realisiert wurde die Idee, eine Kinder-Demo zu organisieren, zusammen mit der Initiative „Roter Platz“. Dazu gehören neben dem Kinder- und Familienzentrum Innenstadt der Diakonie die Erweiterte Schulbetreuung (ESB) Liebfrauen und die Kindertagesstätte Liebfrauen des Caritasverbands Frankfurt e. V., das KiZ Bleichstraße von Kita Frankfurt und das Zentrum Familie im Haus der Volksarbeit e.V.
„In der Woche der Kinderrechte ging es diesmal um Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention, das Recht auf Beteiligung und Gehör“, sagt Maria Spathopoulou. Mit der öffentlichen Demonstration verschafften sich die Kinder Gehör: „Sie waren sehr aktiv, trommelten und sangen und eine Zehnjährige aus dem KiFaZ Innenstadt rief immer wieder Forderungen durchs Mikrofon, zum Beispiel ‚wir haben ein Recht auf ein Dach über dem Kopf…‘“.
Sich draußen bewegen - ohne Angst vor Rasern
Die Woche der Kinderrechte vom Sonntag, 21. Mai bis Samstag, 27. Mai war mit vielen Veranstaltungen und dem Frankfurter Kinderbüro in der ganzen Stadt begangen worden. Die Kinder im KiFaZ Innenstadt gestalteten gemeinsam mit Künstlerin Dorothea Stöss Demo-Plakate und Demo-Banner mit Aussagen zu ihren Rechten und Wünschen. Im Vorfeld haben die Kinder viel über ihre Rechte erfahren. Die Dreijährigen beteiligten sich spielerisch, „sie lernen beim Mitmachen“, sagt Maria Spathopoulou. Die Schulkinder formulierten eigene Ideen, ihnen wird durch die jährliche Aktionswoche bewusst, dass sie Rechte besitzen und die fordern sie ein. Zum Beispiel Schwimmbäder und Spielplätze zu bauen, und sich draußen zu bewegen, ohne Angst vor gefährlich schnell fahrenden Autos haben zu müssen.
Viele Kinder wohnen in der Innenstadt
Rund 650 Kinder leben in der Frankfurter Innenstadt, sagt Maria Spathopoulou, „das kriegt man gar nicht so mit.“ Während der Kinderrechte-Demo hat sich das geändert: „Unsere Ideen und Wünsche wurden gehört.“ Gerade für ältere Kinder mit Fluchterfahrung war es „wichtig, zu erleben, dass die Polizei für sie die Straßen sperrt, damit sie demonstrieren können und gehört werden.“
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